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Meinungstexte

Was sind Meinungstexte und zeichnet sie aus?

Im digitalen Zeitalter kann jeder, zu jeder Zeit auf sozialen Medien (Blogs, Facebook, Twitter, Instagram, TikTok & Co.) seine Meinung durch Posts, Likes, das Teilen von Inhalten  sowie Kommentare kundtun.

Kommentare im Social Web sind nicht mit Kommentaren im Sinne eines seriösen Journalismus zu verwechseln. Leider verleitet Social Media viele Nutzer zu unseriösen Beiträgen, die nicht den Standards eines journalistischen Kommentars entsprechen. 

Ein Kommentar gehört zu den journalistischen Meinungstexten. Er muss als solcher gekennzeichnet sein. Der Autor eines Kommentars muss genannt werden. In Social Media-Kanälen ist der Ersteller eines Kommentars hingegen oft nicht identifizierbar.

Meinungstexte sind neben den informierenden Texten eine weitere Variante, Informationen medientauglich zu gestalten.

Zu den journalistischen Meinungstexten (meinungsbetonten Textsorten) gehören:

1.) Kommentar
Ein Kommentar informiert nicht nur, sondern bringt vor allem ganz klar die persönliche Meinung des Autors zum Ausdruck. Es wird ein Sachverhalt beschrieben, eine Kernaussage getätigt und diese bewertet. Kommentare wollen Einfluss auf die Meinung des Lesers nehmen, um den Leser dazu zu bringen, über einen Sachverhalt nachzudenken bzw. sein bisheriges Handeln zu hinterfragen.

2.) Leitartikel
Ein Leitartikel ist ein besonders herausgestellter Kommentar (oft auf der ersten Seite platziert) zu einem besonders wichtigen Thema. Auch der Leitartikel gibt die Meinung des Autors (z.B. Redakteurs oder des Vereinsvorstandes) wieder. Wie beim Kommentar muss klar erkennbar sein, dass es sich um eine persönliche Meinungsäußerung handelt. Den ersten Abschnitt eines Leitartikels bezeichnet man als Lead. Dabei handelt es sich um eine kurze, knappe Einleitung in das Thema. Der Lead sollte beim Leser Interesse wecken, jedoch nicht zu viel verraten.

3.) Glosse
Die Glosse ist ein ironisch, humorvoll  und pointiert formulierter Kommentar, oft auch zu Randthemen, meist kurz und oft mit versöhnlichem Ausgang. Die Glosse nähert sich ihrem Thema beiläufig. Eine Glosse ist das beste Mittel, um einen kritischen Sachverhalt oder Gegenstand in ein grelles Licht zu bringen. Diese Textgattung erfordert vom Verfasser ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Sprachgefühl, Intellekt und Charakter. Sie gilt als journalistische Königsdisziplin.

4.) Essay
Der Essay ist ein knapper, anspruchsvoller, bewusst subjektiver Text über ein bestimmtes Thema z.B. aus dem wissenschaftlichen, politischen oder philosophischen Bereich. Der Essay eignet sich für Themen, die Denkanstöße geben und somit Raum für eigene Überlegungen bieten. Ausgangspunkt kann ein Problem, eine These oder eine kontrovers diskutierte Fragestellung sein.