Niederschwellig loslegen
Vereine organisieren primär Sportangebote für Ihre Mitglieder. Die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten ist keine originäre Zuständigkeit von Sportvereinen, trotzdem können solche Kooperationen höchst sinnvoll sein. Welche zum Verein und den vorhandenen Ressourcen passenden Ziele gesetzt und welche Umsetzungsformen daraufhin gewählt werden, hat großen Einfluss darauf, wie erfolgreich ein Engagement sein wird. Schließlich gilt es die Vereinsziele mit Kooperationspartnern zu klären und mit anderen, erweiterten Zielgruppen zu arbeiten. Das funktioniert nur mit viel Klarheit.
Bei den meisten Kooperationen geht es darum, wie Vereinssport in der bzw. meist im Anschluss an die Schulzeit Schülerinnen und Schülern „präsentiert“ werden kann.
Für Vereine, die bislang in der Kooperation mit Schulen und Kitas nicht (mehr) aktiv sind, stellt sich vor allem folgende
LEITFRAGE: Was und wen genau möchten wir mit einer Kooperation erreichen?
- Wie stark haben wir uns in der Vergangenheit engagiert bzw. engagieren wir uns aktuell bereits in diesem Feld? Welche Kontakte bestehen?
- Ist es unserem Verein in erster Linie wichtig, aus Schulkooperationen
- neue Mitglieder zu gewinnen
- Talente zu sichten
- Kinder allgemein zum Sporttreiben zu animieren
- mittels Bewegungs-/Motorikförderung einen besonderen Beitrag zur Kindesentwicklung zu leisten
- spezielle Zielgruppen zu erreichen, die wir im Vereins sonst nicht erreichen
- etwas anderes, nämlich …
- eine Kombination aus welchen der genannten Punkte?
- Wie intensiv sehen wir uns als Bildungsinstitution und Kooperationspartner? Wir sehen uns eher als
- Verein, der einzelne Kooperationen mit spezifischer Zielsetzung umsetzt oder
- strategischer Partner von Schulen und Kindergärten mit einem starken Engagement und vielfältigen Zielsetzungen
- …
- Welches wären vor diesem Hintergrund geeignete Maßnahmen zur Umsetzung?
- Einzelmaßnahmen, wie Schnuppertage (siehe auch Best-Practice-Beispiele), zur effizienten Präsentation des Vereinssportangebots
- Einzelne Kooperationsmaßnahmen Schule-/Kiga-Verein als wöchentliches Angebot, ggf. saisonal oder als Projekt, z.Bsp. Kooperation Schule-Verein, PFiFF-Kooperation Kindergarten-Verein
- Ggf. Nutzung der Freiwilligendienste, v. a. „FSJ Sport und Schule“, um eine/mehrere intensive Partnerschaften aufzubauen
Gemäß dem Motto „niederschwellig loslegen“ bedarf es keines komplizierten Prozesses und auch für die Kooperationspartner gilt am Anfang: klar und überschaubar. Viele Rückmeldungen zeigen, dass es gut und richtig ist, selbst bei ambitionierten Vorhaben mit dem zu beginnen, was leistbar ist, Partnerschaften wachsen zu lassen und Erfahrungswerte zu sammeln. Nach oben sind dann keine Grenzen gesetzt, wie die Beispiele der „fortgeschrittenen Strategien“ zeigen. Die rechtlichen Regelungsbedarfe im Rahmen der bezuschussten Kooperationen sind gering, etwas herausforderungsvoller ist die Arbeit mit Freiwilligendienstleistenden. Für klassische Kooperationsmaßnahmen sollte man spätestens zu Jahresbeginn für das folgende Schuljahr mit Planungen starten, bei Freiwilligendiensten mindestens mit einem ganzen Jahr Vorlauf planen, sofern man als Verein noch nicht als Einsatzstelle registriert ist.