Hintergrundinformationen
Gender Mainstreaming (Gleichstellung) und Sportstättenbau
Gender Mainstreaming integriert eine geschlechtsspezifische Sichtweise aller Aktivitäten und Maßnahmen in Organisationen und Vereinen. Das bedeutet, dass unterschiedliche Situationen und Bedürfnisse von Frauen und Männern berücksichtigt und alle Aktivitäten auf ihre geschlechtsspezifischen Wirkungen hin überprüft werden.
Somit auch im Sportstättenbau.
Der Sportstättenbau ist "Männersache". Kaum eine Frau hat sich bisher erfolgreich in den Bau von Sportplätzen, Sporthallen und Bäder einmischen können.
Größenverhältnisse, DIN-Normen, Innenraumgestaltung, Zuwegung, Ausstattung und mehr werden überwiegend von Männern definiert und festgelegt.
Da das Sportverhalten sich in den letzten 20 Jahren erheblich verändert hat und Sport insgesamt "weiblicher" geworden ist, ist ein Umdenken im Sportstättenbau angesagt.
Was heißt eigentlich Gender "Mainstreaming"?
Gender Mainstreaming heißt "soziales Geschlecht".
Im Englischen wird sprachlich zwischen "sex", dem biologischen Geschlecht, und "gender", dem sozialen Geschlecht, unterschieden.
Mit Gender sind die gesellschaftlichen Geschlechterrollen gemeint, also die Vorstellungen und Erwartungen, wie Frauen und Männern sind bzw. sein sollen.
Die Geschlechterrollen unterscheiden sich innerhalb und zwischen den Kulturen und können sich im Laufe der Zeit ändern.
Mainstreaming heißt "in den Hauptstrom bringen".
Mainstreaming meint, dass ein bestimmtes Denken und Handeln in den "Mainstraem", also in Politik, Verwaltung, in Maßnahmen und Aktivitäten übernommen und zu einem selbstverständlichen Handlungsmuster wird.
Gender Mainstreaming bedeutet, die unterschiedlichen Sichtweisen von Frauen und Männern in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten immer bewusst wahrzunehmen und zu berücksichtigen.
So sollten bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten folgende Fragen gestellt werden:
- Haben wir bei dieser Entscheidung die unterschiedlichen Sichtweisen von Frauen und Männern berücksichtigt?
- Wie wirkt sich das geplante Vorhaben auf die Situation von Frauen und auf die Situation von Männern aus?
Planungsaspekte
Beim Bau und Management von Sportanlagen sollten u.a. folgende Aspekte angemessen berücksichtigt werden:
Sicherheitsaspekte |
|
Aufenthaltsaspekte |
|
Gestaltungsaspekte |
|
Funktionalität |
|
Die oben aufgeführten Aspekte sind nicht abschließend zu sehen. Sie sollen nur Anregungen geben, um im Laufe eines Planungs- und Gestaltungsprozesses unterschiedliche Sichtweisen zu integrieren.
Kontakt
Ansprechpartner zum jeweiligen Themengebiet unter:
BSB Nord Geschäftsstelle
Weitere Informationen
Richtlinien und Informationen zu Zuschüssen unter:
Sportstättenbau Nordbaden